Donnerstag, 17. Mai 2012

Rueckblick Sydney: Nein, Danke.

Zurueckblickend muss ich sagen, dass es eine Fehlentscheidung war meine Reise von Fiji nach Bali in Sydney fuer eine Woche zu unterbrechen. Wenn ich in Zukunft nochmal das Gefuehl habe, dass ich ein Land nicht bereisen will, dann werd ich mich daran halten und auch keine kleinen Ausnahmen machen. Australien hat mich persoenlich noch nie gereizt (obwohl ich damit nicht sagen will, dass es keine traumhaften schoenen Ecken hat).

Gerade als Zwischenstop zwischen Fiji und Bali hat Sydney natuerlich sehr wenig zu bieten - besonders was Menschen, Mentalitaet und Kultur angeht. Ich mein wenn man Geld zuviel hat kann man sehr gut Shoppen und Feiern gehen, aber that's about it...

Mehr kann ich zu der Woche eigentlich auch nicht sagen - ich habe noch nicht mal ein Lied, was mich an die Zeit dort erinnert...

Sydney,  NEIN DANKE - NEVER AGAIN!




Vom Himmel in die Hoelle: Welcome to Sydney

Nur ca. 4 Stunden Flug, aber ein Unterschied wie Himmel und Hoelle..
Im Flugzeug von Fiji nach Sydney heulte ich mir die Augen aus dem Kopf - ich wollte Fiji natuerlich nicht verlassen und war zusaetzlich total uebernaechtigt von unserem Party Abend in Nadi Town.

Gegen Nachmittag bin ich in Sydney gelandet und hatte zum Glueck schon vor Monaten ein Hostel in der Naehe von der Central Station gebucht. Laut Hostelworld das beste Hostel in ganz Sydney...
Gluecklicherweise fuhr ein Shuttlebus fuer einen halbwegs vernuenftigen Preis vom Flughafen direkt dorthin - Zug fahren haette ich in meiner Verfassung nicht mehr geschafft.

Mit der Fiji Mentalitaet und einem stets freundlichen "Bula" auf den Lippen kam ich in dem Hostel an - die Freundlichkeit wurde natuerlich nicht erwidert! Mir war sofort klar, dass ich in diesem Hostel keine Woche aushalten wuerde. Die Atmosphaere ging mir schon nach ein paar Minuten gegen den Strich: Unfreundlichkeit deluxe, besoffene und dumme Menschen und kein Flair! Am Abend cancellte ich erstmal 4 von den 7 Naechten...

So, was nun? Erste Idee: ich fliege wieder zurueck nach Fiji - das haelt hier ja kein Mensch aus! An dem ersten Abend war ich aber zu nichts mehr faehig und bin in voller Montur gegen 6 Uhr auf dem Bett eingeschlafen.

Am naechsten Morgen bezahlte ich erstmal gefuehlte 1000 Euro um das Internet zu benutzen (wiegesagt: in Fiji hat meine Unterkunft 5 Euro gekostet mit Wlan und Fruehstueck) und habe nach Fluegen zurueck nach Fiji gesucht. Leider waren die Fluege viel zu teuer.. Nach kurzer erneuter Trauerphase wurde das Thema Fiji abgeschlossen und ich habe mich wirklich versucht auf Sydney einzulassen!

Spaeter machte ich mich dann auf um die Stadt zu erkunden: das Wetter war echt gut und ein paar Gebaeude waren auch recht interessant anzugucken (the Rocks). Generell war ich aber super enttaeuscht - besonders vom Opernhaus (zu dem ich mein ganzes Leben mal wollte). Irgendwie sah alles schaebig aus, die Stadt empfand ich als sehr dreckig und dazu noch die Unfreundlichkeit.. Im Stadtkern wollte ich die Zeit also nicht verbringen..(es war ja auch nicht viel mehr zu tun, wenn man Zoos und Aquarien ablehnt..)



Also fuhr ich dann am naechsten Tag mit der Faehre nach Manly - die Ueberfahrt hat mir sehr gut gefallen. Dort checkte ich dann in ein total abartiges, ueberteuertes Hostel ein (aber was hatte ich fuer ne Wahl) und verbrachte den Rest der Woche am Strand.

In Fiji hatte ich Kirsty kennengelernt - eine sehr nette Frau aus England, die die Haelfte des Jahres in Fiji lebt um ihr Business zu betreiben (siehe: Island Spirit). Zufaelligerweise war sie dieselbe Woche in Sydney, um ihren Businessplan zu vermarkten und lebte in der Zeit bei Freunden in Manly. Wir verbrachte viel Zeit am Strand zusammen und hatten einen Abend ganz tolles Sushi!!



Als die Woche endlich zu Ende ging und ich zum Flughafen fahren konnte, war ich doch mehr als gluecklich. Leider wollte mich die Fluggesellschaft Jetstar nicht einchecken lassen, weil sie zu dumm war um die Einreiserichtlinien fuer Indonesien zu erklaeren. Sie wollten mich zwingen einen weiteren Flug in 30 Tagen zu buchen - den Entschluss hatten sie aber ohne mich gefasst. Ich entwickelte mich zu Rumpelstielzchen - sprach mit dem Manager des Vollidioten hinterm Schalter - und mit dem Manager des Managers des Vollidioten hinterm Schalter... und irgendwann hatte ich sie dann ueberfuehrt, ihre Geldmacherei-Idee in den Vordergrund gestellt und dann konnte ich kommentarlos einchecken..

Endlich auf dem Weg nach Bali...


Rueckblick Fiji: Bula Vinaka Fiji!!!

Als ich vor gut drei Wochen in Fiji angekommen bin, habe ich angemerkt, dass mir das Wort "Bula" so fremd vor kommt - nach einiger Zeit in diesem traumhaften Land habe ich es verstanden: es geht bei "Bula" nicht nur darum "hallo" zu sagen - sondern Lebensfreude auszudruecken. Es ist jetzt jedenfalls fest in meinem Wortschatz integriert!

Leider habe ich es nicht geschafft viel von der Sprache zu lernen (obwohl sie wunderschoen ist) - fuer mich war sie einfach zu schwer:
- Bula: Hallo, Leben
- Vinaka: Danke
- Vinaka Vakelev: Danke sehr!
- Mone: Children
- Chillow: Excuse me
- Seganaleqa: Be Happy, the real Life
- Moce: Goodbye
- Magai Chinana: Motherfucker

Was hat meinen Aufenthalt in Fiji so aussergewoehnlich gemacht? (Es folgt ein Erklaerungsversuch..)

1. Sam & Steve
Es ist wirklich selten, dass man Leute trifft mit denen man in so kurzer Zeit eine so enge und intensive Beziehung aufbaut! Zunaechst hatte ich Angst fuer so einen langen Zeitraum alleine mit einem Paerchen unterwegs zu sein - jede Sorge war absolut unbegruendet! Scherzhaft haben die Locals sie nach einiger Zeit als meine Reiseadoptiveltern bezeichnet! Die Beiden sind fuer insgesamt 2 Jahre unterwegs - bevor ich sie getroffen habe waren sie schon in Thailand, Laos und Kambodscha unterwegs und waren dann fuer einige Zeit in Australien (wo sie sich verlobt haben). Nach Fiji ging es fuer die beiden auf die Cook Islands und dann nach Neuseeland (wo sie jetzt ein Jahr wohnen, um mehr Geld zu verdienen), danach wird noch der Kontinent Amerika von Sued nach Nord bereist.

2. die Fijis
Auf meinen ganzen Reisen habe ich noch nie so ein freundliches und warmherziges Volk wie die Fijis getroffen. Die Gastfreunschaft, Hilfsbereitschaft und Offenheit ist wirklich einmalig. Die Fijis sind mit sich selbst im Einklang und obwohl sie ein sehr armes Volk sind (und das auch wissen), schaetzen sie alle natuerlichen Ressourcen, die ihnen zur Verfuegung stehen und bezeichnen sich deshalb als reich! Wenn man sich auf die Kultur einlaesst, gehoert man ganz schnell dazu!

3. die Landschaft
Dazu muss ich ja wohl nichts mehr schreiben - die Bilder sprechen fuer sich..

Abschliessend kann ich mit 100% Sicherheit sagen, dass es nicht das letzte mal Fiji fuer mich war!

Bula Vinaka Fiji! Seganaleqa!!!
Mein Fiji-Song: I Salei

Die Tage sind gezaehlt!

Nach dem Tauchgang wollten Sam, Steve und ich wieder in unsere "Homebase" nach Nadi fahren. Also haben wir uns an den Strassenrand gestellt, um auf den naechsten Bus zu warten. Leider kam vor dem naechsten Bus ein Minivan, der anhielt und uns fuer einen besseren Preis mitnehmen wollte - wir willigten ein. Grosser Fehler. Die Angst vor der Haitauchgang kam mir so laecherlich vor im Vergleich zu der Angst die ich in diesem Minivan verspuerte! Ich konnte noch nicht einmal einschlafen..

Die letzten Tage im Bamboo Hostel waren sehr schoen! Sam, Steve und ich sind noch an einem verregneten Tag nach Nadi Town gefahren um ein paar Souvenirs zu shoppen. Relativ unspektakulaer koennte man meinen - wir hatten aber Do dabei und kamen in einer Bar zufaellig ins Gespraech mit ein paar Maennern von der Einwanderungsbehoerde. Der Nachmittag endete mit MC'ing und Getanze - gerade noch rechtzeitig haben wir es zum Abendessen zurueckgeschafft! Nach dem Abendessen genossen wir unsere letzte Kava-Zeremonie zusammen - natuerlich alle mit einer "high tide"! Am naechsten Tag fiel der Abschied schwerer als schwer, als die beiden sich aufmachten um auf die Cook Islands zu fliegen...


Ich hatte noch drei Tage uebrig, die ich einfach im Bamboo und am Strand verbrachte! Am letzten Abend sind wir dann noch mit einer grossen Gruppe nach Nadi Town in einen Club feiern gefahren - grandios: es gab einen "Bounce-Dancefloor"!

Nach nur 1,5 Std. Schlaf ging es dann zum Flughafen mit der wohl schlechtesten Laune die man sich nur vorstellen kann.. Bye Bye Fiji!!

Mittwoch, 16. Mai 2012

Bullsharks!

Ich hatte schon am Amfang meines Fiji Aufenthaltes gelesen, dass es an einer Stelle von Viti Levu (Hauptinsel), die einmalige Moeglichkeit gibt 8 unterschiedliche Haiarten auf einem Tauchgang zu sehen (u.a. Bullenhaie, Tigerhai, Zitronenhai etc.)..

Mein Plan war nach der Rueckkehr von den Nordinseln, auf dem Weg von Suva nach Nadi meine Fahrt in Pacific Harbour fuer eine Nacht zu unterbrechen um den Tauchgang zu machen. Als ich erfuhr, dass sowohl Sam als auch Steve Taucher sind, war ich natuerlich direkt Feuer und Flamme sie ebenfalls fuer den Tauchgang zu begeistern. Bei Steve gestaltete sichdas sehr einfach - bei Sam dauerte es eine ganze Weile, bzw. es stand bis zur letzten Minute nicht fest ob sich sich trauen wuerde!

Wir sind dann in Pacific Harbour in einem ganz tollen Hotel (mit Dorm-Room) abgestiegen und haben den Nachmittag am Pool verbracht (siehe: Uprising Beach Resort).

Am naechsten Morgen ging es dann los - wir waren alle drei so aufgeregt, dass wir beim Fruehstuck kaum ein Wort reden konnten!

Bei der Tauchschule angekommen, bekamen wir erstmal unser Equipment und wurden in den Tauchgang ausgiebig eingewiesen. Dann ging es los. Wir waren ca. 8 Taucher und es waren ca. 10 Guides dabei - zum "Schutz", Meeresbiologen und der Fuetterer! Normalerweise lehne ich ja jegliche Form der Anfuetterung ab - in diesem Fall ist es aber so, dass sich die Haie eh in der Gegend aufhalten - besonders die Bullenhaie - weil die in den umliegenden Fluessen gebaehren. Die Fuetterung, unter Beobachtung der Meeresbiologen, bietet die einmalige Gelegenheit eine grosse Anzahl dieser Gattung in ihrem natuerlichen Umfeld zu sehen.

Bevor ich ins Wasser gehopst bin, war ich dann auch echt aufgeregt. Kaum war ich im Wasser war jedoch jede Aufregung verflogen. Es waren einfach ueberall Haie - mein Gehirn konnte die Situation glaube ich einfach nicht begreifen. Wir suchten alle Schutz hinter einer Korallenwand - die Bullenhaie waren so beeindruckend. Einer kam direkt auf mich zu - sehr sehr spannend!

Man kann diesen Tauchgang leider nicht erklaeren, sondern muss ihn erlebt haben!

Wir haben immerhin 5 von den Haiarten gesehen: Bullshark, White-Tip, Black-Tip. Grey-Reef and Nurse Shark!!



PS: Sam musste auf dem Boot weinen, ist aber ins Wasser gegangen und hat den Tauchgang geliebt!!

Last days in the north...

Nach Nanuku hatten wir leider nur noch ein paar Naechte auf Qamea. Doch diese Tage nutzten wir natuerlich wieder intensiv! Dadurch, dass wir die einzigen Touristen zu der Zeit da waren hatten wir die natuerlich die einmalige Gelegenheit uns in kurzer Zeit mit den Locals anzufreunden. Einen Nachmittag haben sie uns dann mit in ihr Dorf genommen, wir haben natuerlich Kava mitgebracht und beim Chief die "Sevusevu" empfangen. Eigentlich wollten wir uns das Dorf nur mal angucken - im Endeffekt haben wir den ganzen Nachmittag mit den Familien unserer neuen Freunde dort verbracht und uns den Kava schmecken lassen! Einmalig!


An unserem letzten Abend haben wir dann eine kleine Abschiedsfete zusammen gefeiert: Kava, Bier und Rum ist auf jeden Fall keine gute Mischung (im Hinblick auf den naechsten Tag). An diesem Abend hatten wir jedoch den Spass unseres Lebens - inkl. Gitarrenmusik, MC'ing von Sam und dem Animal-Game!


Am naechsten Morgen hiess es dann Abschied nehmen! Unsere neuen Freunde sangen uns ein Abschiedslied und nicht nur bei Sam und mir floss eine Traene! Wir hatten einfach alle unglaublich lieb gewonnen in den vergangenen Tagen und fuehlten uns als Teil der "Fiji-Community"!

Total verkartert und muede setzten wir mit dem Boot wieder ueber nach Taveuni.. wir fuehlten uns nicht im Stande irgendwas zu machen - obwohl wir uns eigentlich fest die Natural Waterslides vorgenommen hatten! So gegen 4 Uhr siegte unsere Neugierde dann doch und wir liessen uns zum Ausgangspunkt der Rutschen fahren - natuerlich mit einem Stop beim Supermarkt um ein Eis zu kaufen!! Das Wasser war soo erfrischend und kuehl - es weckte ganz neue Lebensgeister in uns! Hinterher waren wir alle froh, dass wir doch noch gefahren sind!



Exkurs: KAVA

Grundlagen:
Kava (auch "yaquona" genannt) ist ein leichtes Schmerzmittel und dient zum Stressabbau. Es wird gewonnen aus der Wurzel von der Pflanze "Piper Methstycium", die zur Familie der Pfefferplanze gehoert. Nach dem Genuss prickelt in der Regel die Zunge leicht und man wird muede - ein Gefuehl von "ja, alles ist in Ordnung in der Welt" wird sich durchsetzen.

Kava nimmt einen zentralen Platz im taeglichen Leben in Fiji ein. Die Trink-Zeremonie ist ein entscheidendes Element der Diplomatie und alle wichtigen Ereignisse in Fiji sind mit Kava-Verzehr verbunden.

Hintergrund:
Der Brauch in Fiji besagt, dass alle Besucher eines Dorfes als Geschenk die Kava Wurzel mitbringen sollen, anstatt mit leeren Haenden zu erscheinen. Mit diesem Geschenk muss man zunaechst zum "Village-Chief" gehen, um die "Sevusevu" zu empfangen - die formelle Zeremonie, um die Geister der Ahnen zu besaenftigen, als auch die boesen Geister. Erst dann darf man ein Dorf betreten und ist willkommen.

Zubereitung:
Traditionell wurde der Kava durch das Kauen der Wurzel gewonnen (es entstand eine breiige Masse). Diese wurde in eine Schuessel (Tanoa) gegeben und durch die Haende von Jungfrauen mit Wasser vermischt. Gluecklicherweise wird der Kava heute zu einem Pulver gestampft und in ein Tuch gegeben. Dieses wird dann massiert und zusammengepresst - dadurch faerbt sich das Wasser braeunlich. Der Kava ist jetzt fertig. Kava trinkt man aus einer "Bilo".




Etikette:
Die Kava-Zeremonie wird natuerlich immer auf Fijian durchgefuehrt. Der Kava-Chief bereitet den Kava zu und wird ebenfalls den ersten trinken. Danach wird der "Bilo" wieder in die "Tanoa" eingetaucht und aufgefuellt. Getrunken wird im Kreis.

Bevor man den "Bilo" empfaengt, klatscht man einmal in die hohle Hand und sagt "bula" (normalerweise heisst dies "hallo", in diesem Fall ist es ein Ausdruck der Dankbarkeit). Die Schale wird mit beiden Haenden entgegen genommen und auf einmal ausgetrunken. Danach wird sie an den Chief zurueckgegeben und man muss nun dreimal in die Haende klatschen und "maca" (leere Tasse) sagen. In manchen Runden ist es ueblich nach einer "low tide" oder "high tide" zu fragen - je nach dem wie voll man seinen "bilo" haben moechte! Ausserdem darf man den "bilo" niemals auf den Boden abstellen!



Kava wird immer in einer geselligen Runde getrunken und wird meistens begleitet mit Gitarrenmusik und Gesank.